Klettern im Schulsport

Klettern ist olympisch

Im Jahr 2016 entschied das Internationale Olympische Komitee, die Sportart Klettern im Jahr 2020 bei den Sommerspielen von Tokio erstmals als olympische Sportart aufzunehmen.

Auch für den Schulsport erwachsen aus dieser Entwicklung Möglichkeiten und Verpflichtungen, denn der Klettersport wird nun zukünftig vermehrt gesellschaftliche Aufmerksamkeit erfahren und zusätzlich breiten- und leistungssportliche Förderung erhalten. Im schulischen Kontext resultiert daraus, dass nun landesweit Wettbewerbe gefördert werden sollten. Seit dem Schuljahr 2017/2018 trägt die Schul-Kletterserie Schleswig-Holstein dieser Entwicklung Rechnung.

Im Herbst 2023 fand der erste bundesweite Kletterwettbewerb für Schulen in Gießen statt. Die Landesmeister in zwei verschieden Wettkampfklassen aus Kiel und Satrup vertraten dabei Schleswig-Holstein.

Warum ist Klettern „besonders“?

Klettern fördert das Körperempfinden des Einzelnen, führt zu vielfältigen Sinneswahrnehmungen und unterstützt durch kreative Bewegungsfolgen die Entwicklung motorischer Fertigkeiten. Im psycho-physischen Bereich erfahren Schüler in der Höhe zum Teil Sensationsgefühle und können in Wagnis-Risiko-Situationen die persönliche Bewältigung von Grenzsituationen erfahren. Besonders der sozial-kommunikative Aspekt durch den Interaktionszusammenhang einer „Seilschaft“ verleiht dem Klettern aus didaktischer Sicht eine besondere Qualität. Kletterpartner zeigen sich gegenseitig Bewegungsalternativen auf, ermutigen und helfen einander, um eine Kletterroute zu bewältigen bzw. tauschen sich über sicherheitsrelevante Abläufe aus. Auf diesem Wege vermittelt diese Sportart sowohl beziehungs- als auch sachkompetentes Handeln. Schließlich ist noch der ethische Aspekt zu nennen, welcher sich aus der Bewährungsprobe ergibt reale Verantwortung beim Sichern des Partners zu übernehmen. Somit bleibt verantwortliches Verhalten nicht ein theoretisches Konstrukt, sondern wird lebensnah erfahren.

Klettern und Bouldern

vom Bergsport zum Trendsport, Fitnesssport und Schulsport

Die Sportarten Klettern und Bouldern sind noch immer voll im Trend. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: im Jahre 1989 gab es in ganz Deutschland laut Deutscher Alpenverein (DAV) gerade einmal 20 Kletterhallen mit über 100 Quadratmetern Kletterfläche. Elf Jahre später waren es bereits 180 und 2015 schon 440. Auch in Schleswig-Holstein entstehen weiter neue Klettermöglichkeiten. Und auch in vielen Schulturnhallen entstehen neue Kletterwände oder bestehende Wände werden erweitert.

 

Mit seiner Vielseitigkeit - Bewegungsgefühl, Kraft, Beweglichkeit und mentale Aspekte werden trainiert (siehe oben) - entspricht der Klettersport dem großen Wunsch der Gesellschaft nach sportlichen Herausforderungen. Dabei wird Klettern immer mehr zum Fitnesssport, ergänzt durch Core- oder Yogatraining, Elementen aus Parcours oder Cross-Fit. Der Sport vereint Spaß und Fitness. Darüber hinaus beinhaltet Klettern immer soziale Aspekte.

 

Mit der Schul-Kletterserie Schleswig-Holstein bieten klettersportbegeisterte Lehrkräfte und Schulen dem Klettern und Bouldern eine Plattform im Schulsport. Der Turnierkalender der Schul-Kletterserie ist vielseitig angelegt, um der Kernsportart Klettern mit ihren Ausprägungen Rechnung zu tragen:

  • landesweit
  • schulartübergreifend

alle Schularten (Grundschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Förderzentrum) beteiligen sich an den Kletterturnieren bzw. richten Wettbewerbe aus.

  • vielseitig, sozial und inklusiv

der Focus der Turniere liegt auf Teamwettbewerben mit unterschiedlichen Schwerpunkten